Bergbaujahr 2021:
nun steht der Winter vor der Tür. Im Hintergrund wird in Archiven, an Modellen und Formalitäten und Projekten formeller weitergearbeitet….
Amis da las minieras Val Müstair, 18avel radunanza generala
(JR) Das Bergwerk Buffalora am Pass dal Fuorn/Ofenpass ist jetzt anfangs November schon tief verschneit. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist der Winter früh gekommen. Er hat eine Ladung Schnee und Kälte mitgebracht. Die Minieras am Munt Cotschen sind jetzt im Winterschlaf. Frühestens im Juni des kommenden Jahres wird wieder eine Befahrung möglich sein. Auch das Gasthaus Buffalora ist derzeit geschlossen. Am Samstag 6. November 2021, waren die Fenster der Wirtsstube am Abend beleuchtet und es standen Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Die «Amis da las minieras Val Müstair» trafen sich zur 18. Generalversammlung. Zwölf Mitglieder hatten den Weg unter die Räder genommen und wurden von Präsident Cristian Conradin begrüsst. Die statutarischen Geschäfte waren rasch erledigt. Die Versammlung genehmigte die Jahresrechnung mit einem Minderertrag von CHF 1’011.55 und einem Vereinsvermögen von CHF 4’372.60. Grosses Interesse fand der Jahresbericht des Präsidenten. Neben den Bauarbeiten am Portal des Stollens «Zarcla» berichtete Cristian Conradin vor allem über die Aktivitäten im Bergwerk «Sonch Rafael I», über die Ausgrabungen, die Entdeckungen und die Vermessung während des Sommers und des Frühherbstes 2021. Zum Abschluss der Versammlung tischte Gastwirt und Vereinskassier Fredy eine schöne Bündnerplatte auf. Es durfte herzhaft zugegriffen werden.
Die Heimfahrt durch den tief verschneiten Nationalpark wurde zu einem Wintermärchen.
Goldener Herbst 2021
(Husu) Auch der Herbst 2021 bescherte noch ein paar goldene Glanztage.
So fanden noch ein paar Bergwerkbefahrungen vor dem Winter statt:
Minas da Gulatsch, Val Schmuer, Rueun.
Hier entsteht ein Lehrpfad, der am 25. Juni 2022 offiziell eröffnet werden soll.
Val Tisch
Die Stollen sind schwer zu öffnen
und teilweise wieder verstürzt.
La Sassa, Brusio
Wunderschöne Lage über dem Weiler Selvaplana. Der Weg ist jedoch stark mit stacheligem Gestrüpp verwachsen und durch die Rüfe verunstaltet.
Alp Quadrada / Alp Cancian, Selva
Die Asbestabbauten sind in unwegsamen Gelände. Alte Grubenweglein sind teilweise noch nach den Angaben der Landeskarte von 1970 zu finden. (Bilder GRC)
Schweiz. Gesellschaft für historische Bergbauforschung SGHB
Jahresversammlung 2021
(JR) Die 42. Jahresversammlung der SGHB fand in der Zeit vom 24. bis 26. September2021 auf Einladung der Kantonsarchäologie Schaffhausen im Raum Schaffhausen statt. Im Mittelpunkt standen neben der eigentlichen Generalversammlung die Rohstoffe, die Archäologie sowie die Industriegeschichte des Kantons Schaffhausen. Zum Einstieg wurde die Eisenbibliothek im Klostergut Paradies bei Schlatt/TG besucht. Diese einzigartige Bibliothek umfasst auch eine grosse Sammlung Bergbauliteratur, was natürlich auf Interesse stiess. Wie sich das Mühletal am Stadtrand von Schaffhausen nach der Schliessung der grossen Stahlgiesserei der Georg Fischer AG +GF+ verändert hat, war eindrücklich zu sehen. Bei Thayngen wurden das bekannte Kesslerloch und weitere prähistorisch Fundstellen besucht. Im Randen, so der Name des Schaffhauser Jura, wurde in prähistorischer Zeit Silex bearbeitet. Später wurden Tonlager, Bohnerz und Gips abgebaut. Der Besuch im Gipsmuseum/ Gipsbergwerk in Schleitheim, war an der diesjährigen Generalversammlung die einzige Untertagebefahrung. Die Besichtigungen im Feld wurden durch die entsprechenden Vorträge vom Samstag Nachmittag in der altehrwürdigen Rathauslaube der Stadt Schaffhausen vertieft. Am gleichen Ort fand auch die Generalversammlung statt. (Bilder: Elsbeth Rehm, Husu)
Ausflug auf die Alp Ozur
(JR) Am Sonntag 29. August 2021 regnete es, eigentlich nicht ungewöhnlich für diesen Sommer. Auch der Nebel hing an den Berghängen. Man möchte behaupten, es wäre das ideale Wetter für einen ruhigen Sonntag daheim. Doch wie immer dachten nicht alle so. Auf den Strassen waren die Autos unterwegs als würden die Leute in Scharen in die Berge gehen. Eine solche aber nicht sehr grosse «Schar» traf sich am frühen Vormittag in Surava. Gerüstet für das nasse Wetter fuhr man, natürlich mit der entsprechenden Bewilligung auf die Alp Ozur auf rund 1’950 m ü. M. eine Fahrt von 1’000 Höhenmetern. Von der Alp aus ging es noch etwa 20 Minuten zu Fuss weiter in die Höhe zu einem kleinen Holzhaus, wo die Besucher herzlich willkommen geheissen und mit einem guten Znüni verwöhnt wurden. Aber wieso dieser Ausflug bei diesem nassen Wetter, denn es regnete immer noch, und auf diesem von den Kühen morastig ausgetretenen Pfad? Diese Frage ist rasch geklärt. Es lockte ein Stollen. Eine französische oder auch belgische Gewerkschaft hat vor einigen Generationen dort hoch über dem Albulatal einen Versuchsbau eröffnet. Von diesem Versuch ist ein kurzer Stichstollen übriggeblieben. Er führt durch roten Radiolarit direkt hinter dem Häuschen etwa 15 m tief in den Berg hinein und ist aufrecht gehend befahrbar. Er diente dem kleinen Alpgebäude während längerer Zeit als Keller. Es ist aber klar sichtbar, dass es sich um eine bergmännisch erstellte Anlage handelt und der Stollen nicht als Keller ausgebrochen wurde. Das Holzhaus steht auf dem Abraum. Auf der kleinen Halde sind auch noch Spuren von Mangan zu finden.
An diesem Sonntag konnte somit ein weiterer Stollen aus der Bergbauzeit in Graubünden befahren und fotografiert werden. Bei der Alp Ozur ist auch noch ein kleiner Kalkofen zu bestaunen. Der Ausflug im Regen hatte sich gelohnt. Ganz herzlichen Dank den Gastgebern. (Bilder: Elsbeth Rehm, Husu)
Museumstag in Davos
(JR) Am Samstag, 28. August 2021 fand in Davos der Museumstag statt. Alle zwei Jahre öffnen die Museen der Landschaft Davos ihre Türen frei für das Publikum. Bisher waren es so genannte Museumsnächte. Für einige der beteiligten Museen, so auch für das Bergbaumuseum Graubünden oder das Bergwerk Silberberg war eine Öffnung während der Nachtstunden aufgrund der peripheren Lage schwierig. Die «Nacht» wurde somit zum «Tag» umfunktioniert und das Bergbaumuseum öffnete bereits am Vormittag und blieb bis 18.00 Uhr geöffnet. Auch die Führungen an den Silberberg wurden tagsüber angeboten. Das neue Konzept war trotz des unsicheren und teilweisen nassen Wetters ein voller Erfolg. Bereits am frühen Vormittag, man war noch am Einrichten und mit dem Aufstellen der beiden Schutzzelte beschäftigt, kamen die ersten Besucher. Erfreulicherweise blieb es nicht nur bei diesen. Den ganzen Tag über war reger Betrieb im Museum. Die Ausstellung wurde gerne und intensiv besichtigt. Die strahlenden Steine im UV-Kabinett, die Installationen oder auch die umfassende Gesteins- und Mineraliensammlung faszinierte die Besucher. Die Belegschaft durfte manches Lob entgegennehmen. Die Kinder erfreuten sich am «Gold»-Waschen. Für Speise und Trank war ebenfalls gesorgt. (Bilder: E. und J. Rehm)
FBG-Exkursion S-charl
Ganz herzlichen Dank den Miniers da S-charl für ihre Gastfreundschaft!
Insgesammt 20 Bergbauinteressierte durften am Samstag 21. August 2021 das Museum besichtigen. Eine Gruppe von 10 TN zwängte sich auch durch die engen Stollen und Schächte von Cuogn Nair, eine Gruppe von 8 TN schnupperte Stollenluft im Johannes Stollen am Mot Madlein und statt Blei und Silber förderten sie frische Getränke und Würste zu Tage. Mit viel Freude genossen wir das gemütliche Beisammensein beim Grillieren. Bilder: Rehm, Widmer, Husu
Jahresversammlung FBG
Die Jahresversammlung hat am 12. Juni 2021 in der Festung Crestawald mit 30 Teilnehmern stattgefunden.
Ganz, ganz herzlichen Dank den Gastgebern!
Details folgen.
Hinweise zu Jahresversammlungen:
BSD: 18. Sept. 2021
SGHB: 24.-26. Sept. 2021
Arbeitseinsatz Eisenhütte Flecs-Salouf
(JR) Die Schmelzhütte Flecs-Salouf aus dem 19. Jh. war schon lange in Vergessenheit geraten bis sie Edi Brun, Dübendorf, der inzwischen verstorbene Regionalgruppnleiter für das Oberhalbstein aus dem Dornröschenschlaf erweckte. Im Sommer 1980 wurde das vom Unterholz überwucherte und dem Verfall preisgegebene Eisenwerk wieder durch einen Zugang für Fussgänger erschlossen. Ein Jahr später konnten dann die Restaurierungsarbeiten ausgeführt werden. Der höher am Hang gelegene Ofen war noch in recht gutem Zustand, allerdings mit Schutt verfüllt und eingewachsen. Vom unteren Ofen, welcher am linken Ufer der Julia betrieben wurde, stand und steht heute noch eine einzige Mauer. Nach der Restaurierung wurden sporadisch Unterhaltsarbeiten ausgeführt. Im Jahr 2016 kam es zu grösseren Arbeiten und auch Rodungen. Das zuständige Revierforstamt war involviert und an drei intensiven Frontagen leisteten Mitglieder des FBG einen freiwilligen Einsatz.
Dieses Jahr war es wieder so weit. Sepp Beeler, der heutige Regionalgruppenleiter musste feststellen, dass der wilde Balandegnbach den oberen Ofen gefährdete. Auch die untere Ofenruine zeigte massive Unterspülungen. Rascher Einsatz war notwendig und die Freiwilligen ebenso rasch gefunden. Die Arbeiten mussten so früh wie möglich im Frühling durchgeführt werden, so lange das Wasser des Balandegnbaches vom Elektrizitätswerk abgeleitet wird. In dieser Zeit bleibt das Bachbett trocken und es kann darin gearbeitet werden. Und es wurde gearbeitet und zwar ohne schweres Gerät. Von Hand mit Stemmeisen und Pickel und mit viel Muskelkraft wurden beidseits des Bachbetts massive Blockmauern erstellt, welche nun den oberen Ofen schützen. Steinblöcke waren im Bachbett genügend vorhanden. Sie an den richtigen Ort zu bringen und zu platzieren kostete viel Schweiss. Vereinspräsident FBG Hansueli Suter sorgte am Feuer mit Bratwürsten und selbstgebackenem Zopf für das leibliche Wohl. Die Vizepräsidentin Elsbeth Rehm war für das Dessert besorgt und ja, auch der Kaffee fehlte nicht.
Eine grosszügige Schenkung! Mineraliensammlung Dr. Ulrich Büchi
(JR) Erfreuliches gibt es aus dem Bergbaumuseum Graubünden Schmelzboden, Davos, zu berichten. Am 18. März 2021 abends traf der Lastwagen des Unternehmers «Piz3 Pontresina» auf dem Schmelzboden ein. Es lag noch sehr viel Schnee aber die Zufahrt war mit dem Trax freigeräumt worden. Das in den Wintermonaten geschlossene Museum war hell erleuchtet. Der Transport war angekündigt und wurde erwartet. Doch, was wurde angeliefert?
Da gilt es Rückschau zu halten. Im Oktober des letzten Jahres erhielt das Bergbaumuseum Kenntnis davon, dass für eine umfangreiche Mineraliensammlung ein neuer Platz gefunden werden sollte. Das Interesse war geweckt und der Kontakt rasch hergestellt. Die Sammlung, welche ca. 480 Exemplare Mineralien, Erze, Bohrkerne, Fossilien etc. aus der Schweiz und zusätzlich noch 110 Exponate ausländischer Herkunft umfasst, ist das Lebenswerk, des 1990 verstorbenen Schweizer Geologen Dr. Ulrich Paul Büchi. Dieser war vor allem in der Erdölforschung in der Schweiz bekannt. Auch war er unter anderem Lehrbeauftragter an der ETH.
Die Sammlung konnte an Ort und Stelle besichtigt werden. Die Stiftung Bergbaumuseum Graubünden Schmelzboden Davos durfte die Schenkung mit Dank entgegennehmen. Ein entsprechender Vertrag wurde abgeschlossen. Der Transport wurde organisiert. Nun sind die Exponate in 40 zum Teil schweren Schachteln verpackt im Museum-Vorraum gestapelt und warten darauf, bis zur Saisoneröffnung am 15. Juni 2021 den Besuchern als grosse und interessante Neuheit gezeigt zu werden.
Willkommen im Jahre 2021!
Hoffen wir, dass wir uns im Neuen Jahr weiter um den Bergbau ereifern können!
In diesem Sinne:
Ein herzlichen „Glück auf!“,
glückliche Gesundheit, Glück im Entdecken, Glück in der Liebe und viel, viel weiteres Glück!
Jahresversammlung 2021:
Der Vorstand hat einstimmig beschlossen, Die Jahresversammlung 2021 aufgrund der Situation im 2. Vierteljahr 2021 abzuhalten. Die Versammlung ist nun auf den 12. Juni terminiert.
Auf diesen Seiten finden Sie Berichte über Befahrungen und Besuche von Bergwerksanlagen von Freunden des Bergbaues in Graubünden: (Hauptredaktor JR, Jann Rehm)
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