Jann Rehm

Traurig nehmen wir Abschied von Jann Rehm

(HPS) Jann Rehm, den Mann im Bergmannshabit, gibt’s nicht mehr. Der wohl traditionsbewussteste unserer Bündner Bergmänner ist ohne Geleucht in den tiefsten Stollen des Lebens eingefahren. Unzählige Male ist Jann aufgebrochen, hat geklettert und geforscht. Jann kam verdreckt, aber begeistert und voller Enthusiasmus wieder ans Tageslicht, im Wissen, einmal mehr etwas entdeckt zu haben. Jann war wohl einer der besten Kenner des Bergbaus in Graubünden. Zusammen mit seiner Frau Elsbeth sind so unzählige Fahrten dokumentiert und beschrieben. Angefangen hat diese Passion am Silberberg-Davos, wo die junge Familie Rehm damals Stunden und Tage des Erforschens verbrachte und so praktisch alles erkundet hat. Fast wurde der Silberberg zur zweiten Heimat. Irgendwann war der Silberberg dann halt entdeckt, doch die Rehms waren bei vielen weiteren Projekten in Graubünden mit dabei. Immer engagiert und voller Tatendrang. Dies im positivsten Sinne: Kein Stollen war zu klein, um nicht dort gewesen zu sein! Der Drang nach Abenteuer und Entdeckung führte auch in andere Bergbaugebiete, übrige Schweiz (Mitgliedschaften u. a. SGHB, Bergbauverein Käpfnach) und  auch ins Ausland, um so auf unsern Bergbau aufmerksam zu machen und zu neuen Kenntnissen zu gelangen. Ein Höhepunkt war sicher die Organisation des Internationalen Montanhistorischen Workshops 2015 in Andeer, durchgeführt durch den FBG. Für Jann war die Welt des Bergbaus ein wichtiger Teil seines Lebens, was er mit dem eingangs erwähnten Habit verdeutlichte. Neben dem Erkunden von Stollen und entsprechender Projektarbeit, war Jann im Verein Freunde des Bergbaus in Graubünden, als Gründungsmitglied, als dessen Vorstandsmitglied, insbesondere Aktuar, sowie Redaktor des BERGKNAPPEN eine treibende Kraft, als Führer am Silberberg und in der Stiftung Bergbaumuseum Graubünden aktiv. In den letzten Jahren setzte er sich als Stiftungsratspräsident mit viel, viel Herzblut und sehr aktiver Gestalter für das Bergbaumuseum Graubünden im Schmelzboden ein. Seine manchmal direkte Art hat auch mal für rote Köpfe gesorgt, schlussendlich aber immer Lösungen ermöglicht. Wir, die noch Lebenden, werden versuchen, in seinem Sinn und Geiste dem hiesigen Bergbau weiter seinen wichtigen Platz in der Geschichte zu erhalten und auch neuen Ideen Platz zu geben. Jann wird uns wohl zusammen mit dem Geist im Dalvazzer-Schacht aufmerksam begleiten. So möchten wir auch Elsbeth, die immer als eine zweite Hälfte dabei war, für die kommende Zeit die nötige Kraft und Zuversicht wünschen.
Glück Auf!

Bilder Matti K. und Elsbeth R.

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