Erlebnisse 2020

Bergbaujahr 2020:


Nun ist der Schnee gekommen und die Aussentätigkeiten sind  für 2020 vorbeiEin Tag im Val Poschiavo /Puschlav, Rückblende

(JR) Anfangs November haben wir unter anderem den grossen Serpentinsteinbruch Clef oberhalb Selva besucht und festgestellt, dass die Arbeiten hier schon seit längerer Zeit eingestellt worden sind. Die Anlagen waren noch vorhanden. So steht es im Bericht vom 7. November.Clef 1
Drei Wochen später sind wir nochmals vor Ort und wir staunen. Zwei leere Hütten sind noch vorhanden. Keine Maschinen mehr, kein Portalkran, kein Sägewerk; alles ist abgeräumt. Der Bagger, welchen wir gesehen haben, steht unten am Waldrand. Im jetzt gefrorenen Boden sieht man die Spuren wo er gefahren ist und gearbeitet hat. Zum Glück waren wir kurz vorher noch da und konnten die alten Anlagen sehen und fotografieren.
Natürlich hat uns die Angelegenheit keine Ruhe gelassen und wir sind fündig geworden.  Im Steinbruch Clef wurde seit 1933 Poschiavo-Serpentinit abgebaut. Das Gestein ist druckfest und kompakt. Es ist widerstandsfähig gegen Wasser und auch witterungsbeständig. Poliert ist es sehr dekorativ. Die Gesteinsfarbe wechselt von dunkelgrün bis schwarz. Der Poschiavo-Serpentin wurde z. B. für Fassadenverkleidungen, Bodenbeläge oder Grabmäler verarbeitet und er war beliebt. Leider hat er einen Nachteil, dessen Gefährlichkeit erst später erkannt wurde. Gewisse Stellen im Gestein sind von feinen Chrysotiläderchen durchzogen. Bekannt ist Chrysotil auch als Faserserpentinit oder Weissasbest. Beim Brechen, Schneiden und Schleifen des Serpentinits entsteht naturgemäss Staub, welche schwere Lungenerkrankungen verursacht. Wie wir festgestellt haben wurde der Steinbruch im Jahre 2013 auf Anordnung der SUVA wegen der gesundheitsgefährdenden Asbestvorkommen im Serpentinit geschlossen werden.Warum die Anlagen noch während sieben Jahren standen, ist uns nicht bekannt.
Mit diesem Bericht sind die Neuigkeiten aus den Aktivitäten 2020 abgeschlossen.  Der grosse Schneefall anfangs Dezember hat die Bergwerke und auch die drei Bergbaumuseen im Kanton Graubünden, nämlich das Bergbaumuseum Graubünden Schmelzboden Davos, das Bergbaumuseum Innerferrera und das Bergbau- und Bärenmuseum S-charl, in den Winterschlaf versenkt. Wir hoffen auf weitere interessante Befahrungen im 2021. Bilder: Rehm

Eine Bergwanderung auf der Alp Flix, 9.11.20

(JR) Die Alp Flix oberhalb von Sur im Oberhalbstein ist ein sehr schönes und beliebtes Ausflugsziel.
Sie liegt auf einer Hochebene auf ca. 2000 m ü. M und wird auch heute noch vorwiegend als Alp genutzt. Bekannt ist ihre grosse Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen. Sie ist auch Teil des Naturparks Parc Ela. All dies führt dazu, dass sie im Sommer zeitweise geradezu überbevölkert wirkt, so viele Touristen sind in den Weilern und auf den Wanderwegen anzutreffen. Ganz anders ist die Situation im November. Die Saison ist vorbei und die Gäste sind abgereist. Auch für die Bauern ist der Alpsommer vorbei. Das Bauamt Surses hat Baumaschinen aufgefahren und repariert die Zufahrtsstrasse. Es ist die richtige Zeit für die Suche nach einem in der Literatur noch nicht beschriebenen Bergwerk. Ein wolkenloser Himmel lockt geradezu eine Bergwanderung zu unternehmen. Der Aufstieg in Richtung Piz digl Plaz ist recht steil und weglos. Teilweise liegt Schnee aber man kommt trotzdem gut vorwärts und dann sieht man sie, die Halde, ein brauner Fleck in der Weide. Beim Näherkommen ist es bald klar. Das kann nur eine Abraumhalde sein. Der Schutt kommt von höher oben und dort ist auch der Abbau. Wir haben mit einem alten Tagebau gerechnet und stehen unversehens vor zwei nebeneinander angeordneten Mundlöchern im Fels. Schnee liegt vor den Einfahrten und drinnen steht Wasser. Das Bergwerk, denn es ist unverkennbar ein solches, erinnert stark an die prähistorischen Stollen auf Cotschens[1] auf der linken Talseite hoch über dem Marmorerasee. Die beiden nicht sehr tiefen Höhlungen zeigen, dass hier mit Feuer setzen gearbeitet worden ist. Wie grünlich oder leicht blau angelaufene Stellen an den Ulmen zeigen, wurde Kupfererz abgebaut. Eisenhaltiges Geröll liegt auf der Halde. Es scheint, dass auch dieses kleine Bergwerk sehr alt sein muss. Ein paar Meter höher oben ist noch ein Abbauschlitz zu erkennen. Genaueres kann aber nicht festgestellt werden, denn der Schlitz ist mit Wasser gefüllt und dieses ist gefroren. Bilder: Rehm
[1] Jann Rehm «Gibt das Bergwerk Cotschens sein Geheimnis preis?», BERGKNAPPE 132 1/2018, S. 3 – 18

Auf Spurensuche im Ferreratal , 7.11.20

(JR) Der sonnige November 2020 bietet die Gelegenheit, schon länger geplante Befahrungen durchzuführen.  Im Kanton Graubünden gibt es so viele verschiedene Abbaustellen, so dass die Auswahl manchmal schwerfällt.  Das Val Ferrera/Ferreratal ist dafür bekannt, dass vor allem im 19. Jh. eifrig Bergbau betrieben wurde.  Wer auf der engen Strasse ins Tal einfährt, kommt schon bald an den Ruinen der Schmelze Ausserferrera mit dem markanten Kamin der Anlage vorbei.  Weniger bekannt ist die Schmelze Innerferrera. Die Reste der einstigen Eisenschmelze befinden sich etwas versteckt auf der linken Talseite am Ufer des Averser Rheins.  Man erreicht sie über die Brücke bei der Kavernenzentrale der KHR[1]. Zwei mächtige Schmelzöfen waren hier einst in Betrieb und die zahlreichen Gebäudereste geben Zeugnis von einer grösseren Arbeitsstätte.
Das Bergwerk, welches wir heute besuchen wollen, liegt oberhalb der Schmelze Innerferrera auf 1550 m ü. M. Es gilt einen Höhenunterschied von rund 200 m zu überwinden.  Es ist anzunehmen, dass in früherer Zeit ein Knappenweg vorhanden sein musste. Heute ist davon kaum mehr etwas zu sehen. Weglos und steil geht es über Felstrümmer durch dichten Tannenwald bergwärts.  Umgestürzte Bäume zwingen zu Umwegen. Bemooste Steinblöcke sind trotz der trockenen Witterung plötzlich glitschig.  Die Sonne erreicht dieses Waldstück in den Wintermonaten nicht mehr, für uns heute ein Vorteil. Es ist eher kalt als heiss.
Das Bergwerk Martegn-Mutalla Sura, in der Landeskarte mit La Trappla bezeichnet, kündigt sich mit Mauerresten im Wald an.  Das steile Gelände wird von einem abfallenden ca. 250 m langen Riss im felsigen Untergrund durchzogen.  In diesem Riss wurden im 19. Jh. vor allem Siderit und in den höheren Lagen Hämatit abgebaut.  Hans Stäbler erwähnt die Abbaustelle in seiner Publikation «Bergbau im Schams»[2].  Wer heute hier Bergbau betreiben wollte, müsste zuerst aufräumen.  Von den Gebäuden sind nur noch Reste von Bruchsteinmauern übriggeblieben. Im Abbauschlitz liegen umgefallene Bäume und totes Holz. Zudem sind grosse Partien der seitlichen Wände abgebrochen und abgerutscht.  Am unteren Ende des Abbauschlitzes hat der Bergzimmerer einen dicken Baum als Sicherheit eingebaut.  Wie sicher ist er heute noch?  Da bietet doch der stehen gelassene Erzpfeiler grösseren Schutz.  An ihm vorbei kommt man über Felsbrocken kletternd bis zur Brust.  Dabei sind immer wieder Reste des Erzflözes zu entdecken.
Nach den Stunden im Schatten geniesst man die warmen Sonnenstrahlen beim Maiensäss San Martegn.  Aber auch hier verschwindet die Sonne relativ bald hinter dem Berg und der steile Abstieg wird unter die Füsse genommen. Bilder: Rehm
[1] Kraftwerke Hinterrhein AG
[2] Hans Stäbler «Bergbau im Schams», bewilligte Neuauflage des Separatdruckes aus 106. Jahresbericht 1976 der Historisch-antiquarischen Gesellschaft des Kantons Graubünden, 1981, S. 5

Ein Tag im Val Poschiavo /Puschlav, 7.11.20

(JR) Vor längerer Zeit hat der BERGKNAPPE über die Abbautätigkeiten bei Scurtaseu, auch Scortaseo geschrieben[1], oberhalb der Ortschaft Le Prese im mittleren Puschlav berichtet. Mitte der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde an dieser Stelle mit dem Abbau einer Talk-Lagerstätte begonnen. Das weisse, weiche und wasserabstossende Gestein ist vielseitig verwendbar und eignet sich besonders als Gleitmittel. Der Bedeutung des ebenfalls vorkommenden Nephrit-Gesteins[2] wurde zuerst nicht erkannt Es wurde auf Halde gekippt. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts kam dann der Nephrit als «Puschlaver Jade» zu Ehren. Jetzt wurde neben Talk auch Nephrit abgebaut. Der «Puschlaver Jade»  wurde zu schönem Schmuck verarbeitet.
Ein Besuch an einem schönen und sonnigen Novembertag dieses Jahres sollte zeigen, was noch vom ehemaligen Bergbau übrig geblieben ist. Auf der Fahrt hinauf nach Selva konnte man bald feststellen, dass in dieser Jahreszeit kein Sonnenstrahl die Grube erreicht. Es war dann auch recht frisch. Der Talk- oder Nephritabbau ist eingestellt. An seine Stelle ist ein Kieswerk getreten. Die im BERGKNAPPE beschriebenen Stollen sind nicht mehr auffindbar. Einzig das Plateau wo die Bergstation der einen Seilbahn stand, ist noch erkennbar. Weisse Talkbrocken sind im grauen oder schwarzen Geröll zu finden.  Schöner Nephrit hingegen zeigt sich kaum.
Nachdem es eindeutig feststand, dass keine Stollen mehr zu finden sind, war es Zeit, sich an der Sonne aufzuwärmen und etwas zu essen.  Ein warmes, sonniges Plätzchen fand sich bei der grösseren der beiden Kapellen in Selva. Gestärkt und aufgewärmt ging es dann weiter hinauf nach Clef. Dort befindet sich ein alter, teilweise verfallener Serpentinsteinbruch. Direkt am Zugangsweg liegt ein gewaltiger aus der Felswand herausgesprengter und dann gesägter Brocken. Er ist weitaus der grösste aber nicht der einzige bearbeitete Klotz aus dem harten Gestein. Etwas weiter oben im Gelände sind auch die Maschinen zu finden, mit denen diese Blöcke zugeschnitten wurden. Ihr Zustand lässt aber dringend vermuten, dass sie heute nicht mehr zum Schneiden zu gebrauchen sind.  Die Stromleitung hängt traurig vom gekippten Mast. Die Schienen des Portalkrans sind überwuchert von Gestrüpp. Die grosse Säge steht Wind und Wetter preisgegeben. Die Abdeckung darüber hat sich längst in kleine Streifen aufgelöst. Hier geht nichts mehr. Oder doch? Auf dem Rückweg kommen wir an einem Bagger vorbei. Er sieht noch neuer aus und den Arbeitsspuren nach, die er hinterlassen hat, ist er auch noch in Betrieb.
Noch ein Rätsel gab es zu lösen. Unten am Zufahrtssträsschen soll sich bergseitig ein Stollen befinden. Das geübte Auge hat ihn auch bald entdeckt. Helm und Geleucht sind bald bereit und trotz altem Gerümpel im Bereich direkt hinter dem Mundloch wird eingefahren. Es lohnt sich! Der Stollen ist auf zwei Ebenen angelegt.  Der rechte Ast ist relativ hoch und führt gerade in den Berg hinein. Über eine einfache Treppe erreicht man eine Kammer, welche früher mit einer Türe verschlossen war. Der Anschlag für diese Türe ist noch vorhanden. Der linke Ast zweigt direkt nach dem Mundloch ab. Er liegt tiefer, läuft zuerst leicht nach links weg, macht einen Winkel nach rechts und endet dann. Auch an dieser Stelle sind noch Reste einer Türe zu sehen. Die beiden Endkammern deuten darauf hin, dass hier in der Nähe des grossen Steinbruchs möglicherweise die Sprengmittel gelagert wurden. Das Rätsel, ob es den Stollen gibt und wo er sich befindet, ist gelöst. Er hat uns aber über seinen Zweck ein weiteres Rätsel aufgegeben. Bilder: Rehm
[1] BERGKNAPPE 38, 4/1986 H. Krähenbühl, «Die Talk Nephrit-Lagerstätte Scortaseo im Puschlav bei Le Prese», S. 18-20
[2] Nephrit: Mischkristall aus der lückenlosen Mischreihe der Minerale Tremolit und Aktinolith mit grünlicher Farbe.

Sturmschäden Ursera

Pilz(Husu) Das Sommerende war an verschiedenen Orten von grossen Regenfällen und Stürmen begleitet. So trafen wir am 9.10.20 auch den Weg nach Ursera an der Ecke, wo er zur die Felswand führt, von Bäumen und Steinschlag blockiert. Aber die Arbeit war gegeben und wurde getan. Glück auf!

 

Hauptexkursion:  Samstag 29. August 2020 S-charl/Mot Madlein
Scharl200829(Husu) Leider fiel unsere Exkursion schlussendlich ins Wasser. Am Votrag haben die Unterengadinerfreunde noch ein Seil in den Schacht von  Cuogn Nair eingezogen und waren zuversichtlich. Fünf Unentwegte traffen sich dann doch in Scuol, aber die Strasse nach S-charl war und blieb zu. Bei Kaffee plauderten wir dann noch über die Bergwerke am Mot Madlein und dann bekamen wir noch reichhaltige Infos und Geschichten über Scuol zu hören, bevor wir dann die nasse Rückreise antraten. Die Natur hat wieder eindrücklich ihre Kraft gezeigt und wir mussten uns beugen…. Danke trotzdem, allen die die Exkursion vorbereiteten oder anreisten.

Grillplausch Silberberg Davos
(Husu) Am Samstag 22. August trafen sich die Davoser (BSD) zum Grillplausch. Vor dem Essen durften wir die neue Wasserfassung mit Reservoir, das Pochwerk in Betrieb und die Sanierung des Dalvazzerstollens besichtigen. Die Würste und das Buffet schmeckten wunderbar und zum Kaffee gab es nicht nur feinen Kuchen sondern auch einen heftigen Wolkenbruch dazu. Unter Dach war es aber gemütlich.

Bellaluna im neuen Glanz
(Husu) Am Freitag den 21. August zeigten sich die Mauern der Schmelze  Bellaluna im besten Licht. Die Restauration der Mauerpfeiler und der Rückwand ist wunderbar geglückt.
Ganz herzlichen Dank dem Projektteam und den Sponsoren, sowie den Baufirmen, die zu diesem gelungenen Resultat beigetragen haben. Nun folgen noch die Aufräumarbeiten der Installationen und die Informationstafeln.

Saisoneröffnung des Bergbaumuseums Graubünden

FlyerKristallWelt.odg_v1_0(Husu) Am 16. Juni um 14 Uhr eröffnete das Bergbaumuseums Graubünden die Pforten für die Saison 2020. Es gibt diverse Neuigkeiten. Einerseits hat sich das Museum dem Virus angepasst und so ist der vordere Teil der Eingangstheke nun hinter Plexiglas und der hintere Teil mit einem Türchen abgesperrt, sowie am Boden sind diverse Markierungen.
Ausstellungsmässig fällt das Klappern von zwei Maagmodellen auf, z. B. die Poche. Neu ist die BERGKNAPPEN-Redaktionsstube, sowie ein Haspelaufzug. Diverse topaktuelle Stollenpläne von Bündner-Bergwerken sind zu bewundern und zur Sammlung ist ein wunderschöner Blasebalg dazugekommen. Ein Besuch lohnt sich! Weitere Infos: bergbau-museum.ch

Frontage Ursera
(Husu) Dieses Jahr ist alles etwas anders. Mit dem Virus gab es vorest keine weiteren offiziellen Tätigkeiten. Nun konnten wir kurzfristig am Samstag 13. Juni, Dienstag 23. Juni Sonntag  5. Juli und Dienstag 28. Juli einen Frontag zusammen mit den Freunden der Erzminen Hinterrhein auf Ursera umsetzen. Wir arbeiteten am Ruinen ausjätten und aufräumen in der Hoffnung, dass Baumwurzeln den Mauern nicht noch mehr zusetzen. Danke den Beteiligten für ihren Einsatz! (Bilder GRC, Husu, AW)

44. Vereinsversammlung Freunde des Bergbaus in Graubünden FBG

(JR) Die Versammlung fand am Samstag, 22. Februar 2020 in Thusis dem alten Etappenort an der San Bernardino- und der Splügenroute statt. Die im Hinterrheingebiet abgebauten Erze wurden vor allem zurzeit der englischen Gesellschaft durch das langgezogene Strassendorf transportiert. In der heutigen Zeit ist Thusis immer noch ein Verkehrsknotenpunkt zwischen Rhätischer Bahn RhB und Postauto. Die Nationalstrasse A 13 umfährt das Dorf.
Es war die erste Vereinsversammlung unter dem Präsidium von Hansueli Suter. Zu Beginn freute er sich über die zahlreich erschienenen Mitglieder. Er begrüsste die Neumitglieder, die Delegationen der Partnervereine und der Bergbaufreunde aus dem Unterland.
In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der beiden im letzten Jahr verstorbenen langjährigen Mitglieder Robert Maag (1922-2019) und Walter Good (1932-2019). Beide hatten sich um die Geschicke des FBG oder auch des Bergbaumuseums Graubünden sehr verdient gemacht.
Den Jahresbericht stellte der Präsident mit einer Power-Point-Projektion vor. Elsbeth Rehm, Präsidentin bis vor einem Jahr, wurde vom Vorstand zur Vizepräsidentin gewählt. Im Juni wurden die beiden Frontage auf Ursera geleistet. Auch im Hüttenwerk Flecs-Salouf wurde wacker gearbeitet. Am «Bahnfestival» in Bergün/Bravuogn hatten der FBG und das Bergbaumuseum Graubünden die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Ein Höhepunkt war die Exkursion von Ende August zu den Anlagen auf Ursera. Eine grosse Aufgabe war die Zusammenstellung und Gestaltung des BERGKNAPPE Nr. 135, einer Sondernummer über Graubünden.
Jahresrechnung und Budget führten zu keinen Diskussionen. Bei Einnahmen von CHF 19’644.49 und Ausgaben von CHF 21’583.20 resultierte 2019 ein Verlust von CHF 1’938.71. Das Budget für das laufende Jahr rechnet mit Einnahmen von CHF. 19‘450.00 und Ausgaben von CHF 22’250.00 und einem negativen Ergebnis von CHF 2’800.00.  Die Jahresbeiträge bleiben auch im kommenden Jahr in gleicher Höhe.
Die Vizepräsidentin dankte Hans Stäbler für seinen grossen Einsatz in der Schmelze Bellaluna. Die Versammlung applaudierte spontan.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen kam dann nach den «trockenen» Traktanden der eigentliche Höhepunkt des Tages, nämlich die Befahrung des Sicherheitsstollens (SISTO) Crapteig an der Nationalstrasse. Das Bundesamt für Strassen ASTRA beschreibt das Bauvorhaben wie folgt: Info ASTRA: A13 Sicherheitstollen Crapteig, Flyer Viamala Sicherheitsstollen.
Ingenieur Berni war etwas erstaunt über den grossen Andrang von über 40 Personen und zwei Kindern. Dann aber gab er einen interessanten und anschaulichen Einblick über das den noch im Bau stehenden Stollen. Der Durchschlag ist noch nicht erfolgt. Es wird in drei Schichten gearbeitet.
Mit zwei Kleinbussen und geländegängigen PWs wurden die Besucher in den Stollen gefahren. Nach dem Abstellen mussten an den Autos alle Fenster geöffnet werden, warum erfuhr man später.  Es ging zu Fuss weiter bis zur Brust. Hier waren zwei Mineure an der Arbeit. Die 3 m tiefen Bohrlöcher waren gesetzt. Die Arbeiter waren mit dem Laden beschäftigt. Der streng riechende Sprengstoff wurde mit Druck eingebracht. Gelbe und rote Sprengkabel wurden zu richtigen Spinnennetzen zusammengebunden. Um die beste Wirkung zu erzielen, musste die Sprengung nach einem genauen Schema ablaufen. Als alles verkabelt war, wurden die ganzen Maschinen zurückgefahren und in geschützten Nischen abgestellt. Auch die Besucher mussten sich in einem seitlichen Durchgang in Sicherheit bringen, denn es wurde geschossen. Gespannt wartete man auf das Kommende. Zuerst gab es eine Sicherheitsinstruktion: im Seitenstollen bleiben und die Ohren schützen. Dann durfte Vizepräsidentin Elsbeth Rehm die drei Knöpfe am Sprenggerät drücken.  Es gab einen gewaltigen CHLAPF! (Knall) und eine rasende Druckwelle. Jetzt war es klar, wieso die Fenster an den Autos geöffnet werden mussten. Der Erfolg des Schusses konnte wegen der Sprenggase nicht besichtigt werden. Aber man konnte sich in etwa vorstellen, was die Vizepräsidentin mit ihrem Druck auf drei kleine Knöpfe angerichtet hatte. Bildbericht Thomas Zollinger, Bildgallerie: Matti Keller:

Auf diesen Seiten finden Sie Berichte über Befahrungen und Besuche von Bergwerksanlagen von Freunden des Bergbaues in Graubünden: (Hauptredaktor JR, Jann Rehm)
Berichte von FBG-Mitgliedern bitte per EMail an FBG.
(Bitte um Verständnis: Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung)
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