Calanda, Goldene Sonne

Calanda:

Goldene Sonne“ am Calanda bei Felsberg

Es gibt Anzeichen, dass am Calanda bei Felsberg bereits die Kelten und Römer nach Bodenschätzen geschürft haben, sicher aber wurde im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit in dieser Gegend geschürft. Bis 1800 fehlen irgendwelche Urkunden. Erste Abbauzeit 1803-1822, es wurden 5 Stollen mit 3 Schächten gebaut. Zweite Abbauzeit 1856-1861, verschiedene Abbauversuche zwischen 1876 und 1885.
1939 und 1958 letzte Versuche auf Goldabbau ohne Erfolg.

Weitere Bergbaugebiete am Calanda: „Taminser Grüebli“, „Calannaluz“, „Gnapperchopf“

 

Grube “Fliden“ oder “obere Gruob“ auf 1‘295m ü.M.

Um 1809 wurde ein horizontaler Stollen in den Berg getrieben, nach 22m stiess man auf eine goldführende Ader. Der “Knapperweg“ wurde erstellt. 1810 Bau eines stattlichen Hauses für die Arbeiter, ein Pochwerk und eine Mühle.
In den ersten vier Jahren sollen rund 2.5 kg Gold gewonnen worden sein. 1813 wurden 72 Bündner Dublonen mit einem Wert von 16 alten Schweizer Fr. geprägt. Die Grube liegt in einer Doggerschicht, einziges Vorkommen von gediegenem Gold. Stollen, verschiedene Strecken und Abbauten auf ca. 80m Länge und 40m Tiefe.

 

Grube “Tschengels“ oder “mittlere Gruob“ auf 1‘210m ü.M.

Vor allem in der zweiten Abbauzeit ab 1856 betrieben, Bau eines Scheidhauses für die Arbeiter, ein kleines Pochwerk sowie ein Röst- und Schmelzofen mit Blasebalg.
Die Grube liegt in der Triasformation, Fundort von Pyrit (Schwefelkies) und etwas Fahlerz aber kein gediegenes Gold! Der Stollen ist 80m lang, nach 40m eine Vergabelung.

 

“untere Gruob“ auf 1‘040m ü.M.

Örtlichkeit von einer Hellseherin um 1814 angegeben. Es wurde ein 120m langer horizontaler Stollen in den Berg getrieben, in der Mitte überdies ein 17m tiefer vertikaler Schacht. Vorgetrieben im tauben Röti-Dolomit.

 

“Chupfergrüebli“ auf 1‘080m ü.M. 

ca. 700m östlich der “Goldenen Sonne“ im Lascheintobel.
Kurzer, geschrämmter Stollen im Trias-Dolomit mit goldführendem Fahlerz, sowie Azurit und Malachit

 

Verweise:
– Der historische Bergbau in Graubünden – FBG 1984
– Bergbau in Graubünden – Terra Grischuna Nr. 2 – 1980 sowie Calanda Nr. 5 – 1984
– Calanda: Bergknappen; Nr. 38-1986, Nr. 55-1991, Nr. 92,  Nr. 93-2000, Nr. 112-2008

Bilder: Peter Kuhn

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Links:
Die goldene Sonne am Calanda
Fam. Keller mit Exkursion FBG 2011
Gemeinde Felsberg

– Landeskarte

FBG-Exkursion 20.8.11:

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