Bergbaujahr 2015:
Der Höhepunkt war sicher der :
10.12.15 Bergbaumuseum in Horgen in Brand
JR/ Diese Meldung stand am 12. Dezember 2015 in der NZZ oder Tagesanzeiger. Wies es im Zeitungsbericht heisst, konnte der weithin sichtbare Brand von den aufgebotenen Feuerwehren rasch unter Kontrolle gebracht werden. Die Bewohner konnten das Gebäude unverletzt verlassen. Die Kulturgüter des Museums wurden von der Feuerwehr geborgen und abtransportiert.
Auf unsere besorgte Anfrage hat Brigit Ruoff geschrieben: “Wir hatten Glück im Unglück. Unser Museum ist eingemietet in die Liegenschaft der Gemeinde. Somit ist vielArbeit schon verteilt. Das Bergbaumuseum ist jetzt im Mehrzweckraum eingerichtet und der Besucherbetrieb kann weiter geführt werden.“
Der Brandfall hat uns sehr berührt und wir wünschen unseren Freunden in Käpfnach, dass die Museumsräume bald wieder bezogen werden können. Elsbeth Rehm, Präsidentin FBG
27.-29.11.15 Cava sul Rhein, Rueun
JR/ Über eine letzte grosse Bergbauaktion im Jahr 2015 gilt es zu berichten. Dieses Jahr lässt der Winter sichtlich auf sich warten. Im September hat es geschneit. Mitte Oktober ist nochmals Schnee gekommen, dann ist es trockengeblieben. So ganz allmählich ist der Schnee im prächtigen sonnigen Herbstwetter wieder verschwunden. Nur an schattigen Stellen sind noch Reste geblieben. An so einem schattigen Ort liegt das einstige Bergwerk Sul Rhein am rechten Ufer des Vorderrheins bei Rueun. Das Bergwerk war im vergangenen August Ziel der FBG-Exkursion. Am Freitag,, 27. November und am Samstag, 28. November war wieder reger Betrieb Oben am Polenweg wurde ein Notstromaggregat aufgestellt. Dieses erzeugte die notwendige elektrische Energie für eine kräftige Tauchpumpe und für das notwendige Licht. Der tonnlägige Schacht kurz hinter der Einfahrt sollte ausgepumpt werden. Die Pumpe arbeitete beide Tage. Nur in der Nacht auf Samstag wurde sie abgestellt. Der Wasserspiegel konnte so weit gesenkt werden, dass eine Befahrung mit Wattstiefeln möglich wurde. Allerdings blieb es eine nasse Angelegenheit. Der tiefer gelegene Stollen konnte vermessen werden. Er ist ca. 12 m lang mit einem Querschlag auf der rechten Seite von 4 m Länge. Mit diesen neuen Erkenntnissen kann nun der im Entstehen begriffene Plan des Bergwerks ergänzt werden.
Ein etwas längerer Bericht über die Aktion im Bergwerk Cava sul Rhein folgt im kommenden Frühling im BERGKNAPPE 128.
24.10.15 Schmelze Bellaluna ausholzen:
JR/ Die Sonne kommt spät in Bellaluna. Doch sie hat auch Ende Oktober noch immer recht viel Kraft. Davon ist aber an diesem Samstagmorgen noch nicht viel zu merken. Auf der Fahrt über den Albulapass zeigt das Thermometer -3°C an und es liegt überall noch der Schnee der letzten Woche. Bei der alten Schmelze ist es doch etwas wärmer, was man nicht ungern zur Kenntnis nimmt. Heute ist wieder einmal Frontag in Bellaluna. Sepp, Lloyd und Sidney, Elsbeth und Jann haben sich eingefunden. Die erste Massnahme ist die Bergung der Eisenluppe am Zulaufkanal des Sägewerks. Die Besitzer der Liegenschaft haben nichts dagegen einzuwenden und sie kommt ins Museum.
Dringend notwendig ist nun die Befreiung der Ruinen von Gestrüpp und Unterholz. Überall haben sich vor allem Haselstauden breit gemacht. Dazwischen wuchern auch stachlige Gewächse. Mit ihren Wurzeln gefährden die Büsche die Mauerreste. Deshalb müssen sie entfernt werden. Ausgeholzt wird auch das Bord entlang der Kantonsstrasse. Jetzt ist auch die freie Sicht auf die Anlage wieder gewährleistet. Plötzlich sieht man auch die Ausmasse der alten Schmelze Bellaluna. Die Sonne hat sich bereits wieder hinter den Bergrücken verzogen. Es wird empfindlich kälter. Der Nachmittag ist soweit fortgeschritten, dass die Arbeit für heute mit gutem Gewissen beendet werden kann.
Der FBG hat die Absicht, in Bellaluna ein neues Projekt zu starten, nämlich die dringend notwendige Sicherung der Mauerreste. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden ebenfalls unter der Regie des FBG und in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege und des Archäologischen Dienstes Graubünden die beiden Röstöfen gerettet und saniert. Sie präsentieren sich auch heute noch in recht gutem Zustand, müssen aber ebenfalls von Pflanzen befreit werden. Zudem muss auch der im Verlaufe der Jahre in die Ofenschächte gefallene Schutt wieder entfernt werden.
Mit den kantonalen Ämtern wurde bezüglich einer umfassenden Sicherung bereits Kontakt aufgenommen. Auch eine Begehung hat schon stattgefunden.
16.-18.10.15 Jahresversammlung SGHB im Montafon (A)
JR/ Die Schweiz. Gesellschaft für Historische Bergbauforschung (SGHB) führte ihre Jahresversammlung in der Zeit vom Freitag, 16. bis Sonntag 18. Oktober 2015 in Bartholomäberg, Montafon/Österreich durch. Die Gemeinde Bartholomäberg am Sonnenhang über Schruns gelegen, ist ein altes Bergbaugebiet. Auf Grund aufgefundener Siedlungsreste dürfte die Besiedlung bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. erfolgt sein. Bereits während der Bronze- und der Eisenzeit wurde Bergbau betrieben. Im Mittelalter war Bartholomäberg Zentrum des Bergbaus auf Eisen, Kupfer und Silber. Ein Bergbau auf Silber ist urkundlich bereits für das Jahr 1319 nachgewiesen. Im Gelände im Gebiet „Knappagruaba“ sind für einen guten Beobachter überall alte überwachsene Halden bemerkbar.
An der Exkursion vom Freitag wurde zuerst der alte, enge und geschrämmte Barbarastollen besichtigt. Er ist interessant aber leider verstürzt, so dass die eigentlichen Abbauten nicht mehr erreichbar sind. Der Christianstollen, das nächste Ziel, liegt in einem Bachtobel. Da der Zugang etwas glitschig war, wurde zur Sicherung an einer Stelle ein Seil eingehängt. Im Stollen selber stand das Wasser, so dass die mitgebrachten Stiefel sehr nützlich waren.
In der Nacht auf den Samstag hatte es bis auf die Höhe der Knappagruaba geschneit. So führte Prof. Rüdiger Krause von der Universität Frankfurt a. M. /DE die Schweizer Besucher durch die frisch verschneiten Pingenfelder von Knappagruaba. Hier mussten Maulwürfe am Werk gewesen sein. Die ganzen Maiensässwiesen sind voller Buckel und Löchere. Die alten Halten und Pingen sind heute alles gemähte Wiesen. Was da alles noch im Berg auf Entdeckung wartet.
Am Samstagnachmittag fand im Gasthaus Berghof die ordentliche Generalversammlung der SGHB statt. Dank einer Einladung an die Präsidentin FBG, Elsbeth Rehm, und zahlreicher Doppelmitgliedschaften war der FBG relativ stark vertreten. Man bemerkte es auch. Die Gilets vom Workshop wurden getragen und waren gut sichtbar. Sehr schön war es auch, dass man immer wieder auf den Workshop und besonders auch auf den Tagungsband angesprochen wurde.
An der wissenschaftlichen Tagung, anschliessend an die Generalversammlung sprach Prof. Rüdiger Klause über den „Prähistorischen Bergbau im Montafon“. Dr. Rouven Turk hielt einen Vortrag über den „Prähistorischen Bergbau im Oberhalbstein“. Dr. Rainer Kündig, der Präsident der SGHB referierte über „Neue Wahrnehmung von Rohstoffen mit Aspekten zum historischen Bergbau“. Die drei Vorträge waren sehr interessant. Man hätte bei jedem Referenten noch weiter zuhören können. Doch bald folgten der Apéro und das gemeinsame Nachtessen mit vielen interessanten Gesprächen.
Am Sonntag wurde zuerst die barocke Pfarrkirche von Bartholomäberg mit dem spätgotischen Bergknappenaltar besichtigt. Dann folgte als Abschluss der Besuch des Annastollens wieder unter der kundigen Führung von Erich Fritz. Der nachfolgende Imbiss, gestiftet von den Bartholomäberger Freunden hatte es in sich. Alle wurden satt und es blieb noch viel übrig. Wir haben die Gastfreundschaft in Bartholomäberg sehr genossen. Herzlichen Dank an den Bürgermeister Martin Vallaster, der uns während des ganzen Aufenthaltes hervorragend betreut hat.
29. 09.15 bis 03.10.15 in Andeer:
29.09.15 FBG- Exkursion, Rueun
25.08.15 Kraftwerke Hinterrhein
JR/ Am 25. August trafen sich verschiedene FBG-Mitglieder am Eingang zur unterirdischen Zentrale der Kraftwerke Hinterrhein (KHR) in Innerferrera. Es war ein Tag für eine etwas spezielle Befahrung. Es ging dieses Mal nicht um einen alten Stollen, sondern um ein modernes Bauwerk tief in den Felsen im Ferreratal. Sepp Beeler und sein Sohn Sidney hatten die Befahrung organisiert. Am Eingang zur Kaverne wurden die Teilnehmer vom Führer Georg Knaus begrüsst und mit Helm und Sicherheitsweste ausgerüstet. Anschliessend „fuhr“ man zu Fuss die lange Rampe in die unterirdische Zentrale hinunter. Schon diese Einfahrt war beeindruckend. Ein 180 m langer, beleuchteter Tunnel zieht sich in den Berg hinein, breit genug, dass auch grössere Lastwagen ohne Probleme einfahren können. Allerdings, so einfach ist es auch wieder nicht. Wie wir feststellen konnten, muss der Lastwagen rückwärts einfahren, was Konzentration und Übung erfordert.
In der Kraftwerkzentrale Ferrera, welche auch auf dem Programm des diesjährigen Internationalen Bergbau- und Montanhistorik Workshops steht, wird das im Stausee Valle di Lei gespeicherte Wasser turbiniert und anschliessend durch einen Überleitungsstollen in den Stausee Sufers geleitet. Die Kaverne, welche für das Werk aus dem Felsen gehauen wurde, ist 143 m lang, 29 m breit und im First gemessen 24 m hoch. Die drei horizontalachsigen Maschinengruppen sind aber nicht nur zur Stromerzeugung da. Die Generatoren sind zugleich Motoren für die Speicherpumpen, welche das Wasser im Ausgleichsbecken Ferrera hinauf zum Stausee Valle di Lei pumpen. Dafür werden die Maschinen mit so genannter Bandenergie gespiesen.
Überquert man im Valle di Lei die gewaltige Staumauer befindet man sich in Italien. Bei Valentino, hoch über dem Tal ist man gut aufgehoben. Die Pizzoccheri waren ausgezeichnet. Auf den in Italien unvermeidbaren Hauptgang und das Dessert musste leider aus Zeitgründen verzichtet werden. Denn nun folgte ein weiteres Abenteuer; die Befahrung der Kontrollstellen in der 138 m hohen, in der Krone 690 m langen und zwischen 18 und 28 m dicken Staumauer. Die Bauarbeiten an der Mauer wurden 1957 aufgenommen und waren im Herbst 1962 beendet. Als Folge eines Landabtausches zwischen der Schweiz und Italien befindet sich die gesamte Mauer auf schweizerischem Hoheitsgebiet. Zur Zeit der Bauarbeiten war das wichtiger als heute. Die Grenze zwischen beiden Ländern ist offen und der Grenzposten geschlossen. Ebenfalls offen war für die Gruppe das Innere der Staumauer. Endlose Treppen, Gänge und Schächte ziehen sich durch die vermeintlich kompakte Mauer. Dies ist auch notwendig, denn die Mauer wird ständig kontrolliert. Jede kleinste Bewegung des Kolosses wird über feinste Lote registriert. Jeder Tropfen Wasser wird gemessen. Die Sicherheit muss zu jeder Zeit gewährleistet werden, denn hinter der Mauer liegt der Stausee mit 197 Mio. m3 Wasser. Über verschiedene Ablassmöglichkeiten kann das Stauziel reguliert werden.
Zum Abschluss der Exkursion wurde das Bergbaumuseum in Innerferrera besucht. Ein Blick in das kleine aber schön gestaltete Museum lohnt sich. Jann Rehm
22.08.15 Grillplauch BSD
JR/ Samstag, 22. August 2015, ein schöner Tag aber bereits deutlich spätsommerlich. Der BSD hatte zum traditionellen jährlichen Grillplausch an den unteren Huthäusern am Silberberg eingeladen. Eine stattliche Anzahl Mitglieder folgte der Einladung. Man traf sich auf dem Schmelzboden beim Bergbaumuseum Graubünden. Nach der Begrüssung durch den Präsidenten Paul Buol begann der Aufstieg an den Silberberg. Die Führung übernahm Jann Rehm, welcher während der Wanderung an verschiedenen Orten auf Bergbauzeugen hinwies und interessante Details zur Lagerstätte und zu den Arbeiten am Silberberg zu erzählen wusste. An den unteren Huthäusern angekommen, sah man die Grillequipe bereits an der Arbeit. Aber noch war es zu früh. Zuerst wurde der Dalvazzerstollen befahren. Ja, und das war der grosse Moment: Die offizielle Installation der hl. Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, im Eingangsbereich über dem Hauptschacht des Dalvazzerstollens. Mit Freude konnte Paul Buol das Werk von Holzbildhauer Placi Berther, Wiesen, in Empfang nehmen, eine schön aus feinem Lindenholz geschnitzte Statue der hl. Barbara. Der Künstler war ebenfalls anwesend. Wie es seine Art war, hielt er sich aber bescheiden im Hintergrund. „Er sei kein Freund grosser Worte“, meinte er aber er freute sich sichtlich über die begeisterte Aufnahme seines Werkes. Nach einer kurzen Führung im Dalvazzer war die Befahrung zu Ende. Man hatte Hunger und freute sich auf Bratwürste und Cervelats. Man wurde nicht enttäuscht. Sogar ein Dessert gab es. Der Grillequipe gebührt ein grosses Lob. Nach dem Mittagessen bestand noch die Möglichkeit, in den Langen Michael einzufahren. Damit ging der diesjährige Anlass des BSD am Silberberg zu Ende. Jann Rehm
17.06.15 Archäologen im Oberhalbstein:
JR / Auch im laufenden Jahr findet im Oberhalbstein, dem Tal auf der Nordseite des Julierpasses, eine Grabungskampagne statt. Nach den Funden der Vorjahre darf man gespannt sein, was die Forschergruppe der Universität Zürich unter dem Kampagnenleiter Dr. Rouven Turck, für neue archäologische Funde macht. Drei verschiedene Gruppen arbeiten im Gelände. Eine davon hat sich unweit des letztjährigen Standortes auf Gruba auf der rechten Talseite oberhalb des Marmorerasees eingerichtet. Erneut wurden in der Nähe des im letzten Jahr entdeckten prähistorischen Schmelzofens verschiedene rechteckige Grabungsfelder abgesteckt. Bei einem vor kurzer Zeit stattgefundenen Besuch konnte man sich in vergangene Jahrtausende zurück versetzen lassen. Wie Mirco Brunner, der stellvertretende Leiter erklärte, und wie man auch selber sehen konnte, ist auch bei den jetzigen Grabungen eine ganze Schicht Holzkohle zum Vorschein gekommen. Auch Schlacken und Reste von Tondüsen wurden gefunden. Die bisherigen Datierungen weisen ca. auf das Jahr 670 vor Christus hin. Dank schöner Holzkohlereste ist die Datierung sehr genau ausgefallen. Es ist die ältere Eisenzeit, also die so genannte „Hallstattzeit“, in welcher auf Gruba Erz zu Eisen geschmolzen wurde. Neuere Experimente haben gezeigt, dass die notwendige Temperatur zum Ausbringen einer kleinen Eisenluppe in den prähistorischen Öfen erzeugt werden konnte.
Dr. Rouven Turck zeigte den Besuchern anschliessend die Fundstellen auf der Alp Natons. Diese Alp liegt auf knapp 2000 m ü. M. ebenfalls auf der rechten Talseite. Die „Alten“ fanden hier auch geeignete Plätze, wo sie das gefundene Erz verarbeiten konnten. Mitten auf dem schmalen Wanderweg ist eine seltsame Steinformation zu sehen. Die Steine zeigen rote Hitzespuren. Stand hier ein Schmelzofen? Die geplante Ausgrabung wird es zeigen. Im Alpenrosengebüsch und unter schönen Arven findet man an verschiedenen Stellen Schlacken aus früherer Verhüttung. Es müssen noch weitere Feuer gebrannt haben. Wo dies überall gewesen sein könnte, um dies herauszufinden ist eine dritte Gruppe Archäologen unterwegs. Sie ist vor allem auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen und hat schon verschiedene interessante Stellen entdeckt.
Besichtigen macht hungrig. Bei der Älplerfamilie aus dem Südtirol auf der Alp Natons wurde man ausgezeichnet verpflegt. Dicke Scheiben Speck und Brot wurden aufgetischt, ein würdiger Abschluss der interessanten Begehung.
Bergbaublog über die Forschungern der Uni Zürich
Video der Universität Zürich, Institut für Archäologie
16.06.15 Saisonstart des Bergbaumuseums
09.06.15 Befahrungen Obersaxen
JR / Der 9. Juni 2015 war nach einer Schönwetterperiode ein Tag, an welchem man zuhause bleiben. im Cheminé-Ofen ein schönes Feuer anzünden und ein gutes Buch lesen hätte sollen. Aber eben hätte… dichter Nebel, Regen, Wind; eine Bergtour wäre abgesagt worden, nicht aber eine Stollenbefahrung. Durch kniehohes nasses Gras stapften am Vormittag dieses unfreundlichen Tages eine Reihe „Bergknappen“ in Richtung Cava da Mettal bei Affeier[1].Hansueli, Sepp, Sidney und der Schreibende wollten es wieder einmal wissen. Vorsichtig näherte man sich dem senkrechten Schacht in der Felswand über dem Vorderrheintal. Der Abstieg zum Schacht war rutschig und ausgesetzt. Dank des Nebels blieb aber der Blick in die Tiefe erspart. Der Schacht, in welchem ganz früher ein abgestorbener Baum als Fahrte diente, ist heute doch etwas komfortabler ausgerüstet, nämlich mit dem Auszugsstück einer ausgedienten Feuerwehrleiter. Diese dient aber ihrem Zweck. Die Befahrung lohnt sich. Auch wenn der Zustieg nicht jedermanns Sache ist. Schwindelfrei und trittsicher sollte man schon sein. Im aufgelassenen Kupfer-Bergwerk war es dank der feuchten Witterung eindeutig weniger staubig als auch schon. Dies wurde natürlich zum Fotografieren benutzt. Die unterste Stollensohle konnte nicht erreicht werden, da das Wasser ziemlich hoch stand.
Am Nachmittag wurden die beiden Stollen im Platenga-Tobel befahren. Cava de Mettal und Platenga liegen distanz- und höhenmässig nicht weit auseinander. Der Unterschied ist aber sehr gross. In der Cava da Mettal wurde Kupfer abgebaut und in Platenga Eisenerz. Die Stollen in Platenga sind ebenfalls sehr schön. Man ist auch gut geschützt, wenn es draussen in Strömen regnet. Darum hiess die Losung: Rasch einfahren! Die beiden Stollen sind durch Gittertüren abgeschlossen. Ludwig Tschuor aus Obersaxen hat die Schlüssel . Er ist der Führer, wenn der Tourismusverein im Sommer Befahrungen des linken Stollens anbietet. Er kam auch, setzte sich zu den Besuchern im Stollen und es entwickelte sich ein gutes Gespräch. Doch irgendwann musste man ja auch in der Hoffnung auf trockeneres Wetter wieder ausfahren. Der Wunsch erfüllte sich. Es tröpfelte nur noch und so erreichte die Gruppe, nicht mehr ganz so sauber wie am Morgen aber sehr zufrieden mit dem Erlebten die Strasse und machte sich auf die Heimfahrt.
[1] Die Bezeichnung hat nichts mit Metall zu tun. Es geht auf eine alte Ortsbezeichnung zurück Das Wort wird auch anders betont, nämlich Méttal.
06.06.15 Miniers da S-charl Vereinsversammlung 2015
JR/ Es war ein schöner, sonniger Tag, als sich die Miniers da S-charl im Restaurant Mayor in S-charl zu ihrer diesjährigen Vereinsversammlung trafen. Der Aufmarsch war mit 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmern beachtlich. Die Versammlung fand unter freiem Himmel statt. Präsident Peder Rauch hielt Rückschau auf das vergangene Vereinsjahr. Der Verein war vor allem auch in Zusammenhang mit den Festlichkeiten und Unternehmungen zum Jubiläum „100 Jahre Schweizerischer Nationalpark“ sehr aktiv. Unter anderem war in S-charl ein Kohlenmeiler in Betrieb und in der Nähe der Schmelzra wurde in einem eigens dafür aufgebauten Ofen Kalk gebrannt. Die Frequenzen im Museum können als gut bezeichnet werden. Sie gingen aber infolge des schlechten Wetters im vergangenen Sommer doch etwas zurück. Im Weiteren kamen anfangs August die Freunde des Bergbaus Graubünden FBG zu Besuch. Beat Hofmann führte die interessierten Besucher ans Bergwerk Mot Madlain. Die Miniers sind neu auch mit zwei Mitgliedern im Vorstand FBG vertreten. Neben dem bisherigen Peder Rauch hat neu auch Beat Hofmann Einsitz genommen. Die Versammlung genehmigte einen einmaligen Beitrag von Fr. 700.00 an den 18. Internationalen Bergbau- und Montanhistorik Workshop 2015 in Andeer. Die an der Versammlung anwesende Präsidentin des FBG, Elsbeth Rehm, bedankte sich, überbrachte die Grüsse des FBG und ermunterte die Miniers zur Teilnahme am Workshop.
Da sich die Sonne in der Zwischenzeit hinter dunklen Wolken versteckt hatte und es auch schon nass wurde, wechselte man für das vom Verein gestiftete Mittagessen in die Gaststube.
Zuvor kamen die Zuhörer in den Genuss eines interessanten Vortrages von Flurin Filli über den Schweizerischen Nationalpark von der Gründungszeit bis heute. In grossen Gebieten am Ofenpass, welche heute im Park liegen, waren früher Abbauten und Stollen oder Holzschläge für die Schmelzöfen. Heute sind die innerhalb der Parkgrenzen liegenden alten Stollen nicht mehr zugänglich und der Wald hat sich erholt.
Ein weiterer Bericht über die Versammlung findet sich in romanischer Sprache in der POSTA LADINA /ENGADINER POST vom 13. Juni 2015 unter dem Titel „Damain frequenzas causa la trid’ora“.
14.05.15 Besuch Schmelza und Ursera
Vielend Dank für die Ausholzung und Säuberungsarbeiten des VEH in der Schmelza
01.05.15 Referat davart las «Minieras in Grischun»
21.04.15 Besuch Schmelze Flexs